Berichte aus der Kinderbetreuung 2007
von Severin Corsten, Christian Gobelius, Marcus Borchmann und Raphael Schneider
Das Compassion Projekt 2007 fand zwischen dem 08.01.07 und 25.01.07 statt. Einige waren im Bereich der Arbeit mit Kindern tätig. Marcus und Severin waren in der Verbund Schule in Uedorf, Peter und Frederik waren im Stadtteilbüro in Bornheim, Christian in Rheidt im Kinderhaus Schäfer, Raphael auf dem Brüser Berg in der integrativen Kindertagesstätte Emmaus und Felix war in Brühl in einer integrativen Kindertagesstätte. Die Arbeitszeiten lagen zwischen 6-8 Stunden am Tag.
Impressionen aus den verschiedenen Einrichtungen:
Die Verbund Schule in Bornheim-Uedorf beschäftigt sich mit Kindern, die Lernbehinderungen haben. Severin und Marcus waren dort beschäftigt. Severin war in der U3-Klasse. In dieser Klasse sind die Schüler 10 – 12 Jahre jung. Marcus war hingegen ein der U1-Klasse bei den 7-9-jährigen Schülern, die anders angepackt werden mussten als die älteren. Es gab nur den Gong zur Pause und zum Wiederbeginn des Unterrichts. Nach der Schule gibt es die OGS, eine Nachmittagsbetreuung für Schüler, die aus verschiedenen Gründen noch nicht nach Hause können. In der U3-Klasse gibt es drei verschiedene Gruppen im Fach Mathematik, die unter anderem von Severin verschieden gefördert wurden. In der U1-Klasse wurden vier Kinder in Sonderstunden einzeln gefördert.
Peter und Frederik haben ihr Sozialpraktikum im Stadtteilbüro in Bornheim gemacht.
Dort hatten sie Verschiedenes zu tun. Sie betreuten nicht nur die Hausaufgabenhilfe für Kinder und Jugendliche, sondern hospitierten auch bei Angeboten wie der Seniorengruppe, dem Kochclub für Kinder, dem Deutschkurs für Kinder,dem Deutschförderunterricht und der Kindergruppe. Diese Aktivitäten fanden meist nachmittags statt. Als Highlight ihres Praktikums kann man das von ihnen veranstaltete Fußballturnier für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren bezeichnen, welches von den Kindern gut angenommen wurde. Fast alle Kinder, die diese Einrichtung besuchen, haben einen Migrationshintergrund und kommen aus der ehemaligen Sowjetunion, der Türkei und dem ehemaligen Kosovo. Peter und Frederik waren vor allem von der Freude, die vor allem jüngere Kinder am Lernen zeigten, beeindruckt und ihr Bild von Ausländern wandelte sich entscheidend Man sah, dass absolut nicht alle Ausländer dem Bild entsprechen, das in letzter Zeit in der Öffentlichkeit vorherrscht und zuletzt durch die Vorfälle an der Berliner Rütli-Schule geprägt wurde.
In dem Kinderhaus Schäfer war Christian im Bereich Freizeitgestaltung der Kinder tätig. Diese waren zwischen zwei und zwölf Jahre alt. Nach dem Mittagessen wurde sofort mit den Hausaufgaben angefangen, sofern sie nicht andere häusliche Arbeit verrichten mussten. Während den Hausaufgaben war es seine Aufgabe, Dinge zu erklären, die die Kinder nicht verstanden haben und Hausaufgaben zu korrigieren. Die kleineren Kinder wurden mittags schlafen geschickt bzw. durften sich selbst beschäftigen. Bei schönem Wetter ging man mit den kleineren Kindern auf den Spielplatz oder man unternahm andere spannende Aktivitäten. Abends wurde das Abendessen vorbereitet. Insgesamt war die Arbeit sehr abwechslungsreich. Man lernte mit Kindern besser umzugehen und sich auch durchzusetzen, sofern die Kinder den Anweisungen nicht folgten. Durch den unterschiedlichen Tagesablauf vergingen die drei Wochen sehr schnell.
In der integrativen Kindertagesstätte Emmaus auf dem Brüser Berg war es Raphaels Aufgabe die Kinder zu beschäftigen, z.B. mit Basteln. Außerdem hat er den Kindern in der Bauecke Anleitungen gegeben. Da es sowohl geistig-und körperlichbehinderte als auch entwicklungsgestörte Kinder gab, war es sehr schwierig immer genau zu wissen, was die Bedürfnisse der jeweiligen Kinder waren. Manche Kinder mussten angezogen werden und andere mussten beim Mittagessen dazu überredet werden zu essen und nicht allzu sehr zu kleckern. Da viele Kinder zu Hause keine richtige Erziehung bekommen - entweder weil die Eltern überfordert oder die Kinder einfach nur verwöhnt sind - ist es oftmals sehr kompliziert für die Erzieher die Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen oder gewisse Benimmregeln durchzusetzen.
In der integrativen Kindertageseinrichtung Mühlenbach war es Felix Aufgabe sich mit den Kindern zu beschäftigen, indem er z.B. die Anleitung von Spielen lesen musste, um den Kindern dann mitzuteilen, wie die jeweiligen Spiele funktionieren. Auch musste man den Kindern bei schwierigeren Spielen oder Puzzeln oftmals helfen. Mit ausländischen Kindern, die die deutsche Sprache noch nicht ganz beherrschen, musste man auch sprachfördernde Spiele spielen. Sehr angenehm was es, wenn die Kinder nach draußen durften. Erst musste man den Kleineren noch helfen. Aber wenn die Kinder dann raus konnten, war nicht mehr viel zu tun. Auch den behinderten Kindern konnte man gut helfen. Oft reichte es, mit ihnen einfache Spiel zu spielen oder sich mit ihnen zu unterhalten, weil sie sehr viel Aufmerksamkeit benötigen, und genau das ist für die Erzieher, wenn noch viele andere Kinder in der Gruppe sind, sehr schwierig.
Bewertung der Praktikumsstellen:
Severin und Marcus fanden besonders die Zusammenarbeit im Kollegium und die abwechslungsreiche Arbeit mit Kindern, denen man eigentlich nicht auf den ersten Blick anmerkt, dass sie ein Problem mit dem Lernen haben, sehr interessant.
Peter und Frederik hat es so gut gefallen, dass sie sich entschieden haben auch nach dem Praktikum in der Hausaufgabenbetreuung weiterhin zu arbeiten und den Kinder und Jungendlichen zu helfen.
Christian hatte anfänglich Probleme in die Gruppe integriert zu werden, fand aber nach einigen Tagen den Anschluss und wurde von allen Gruppenmitgliedern sehr gemocht.
Durch die abwechslungsreichen Arbeiten verging ein Tag sehr schnell.
Raphael hat sich vom ersten Tag an sehr wohlgefühlt, vor allem dadurch, dass das Team ihn wie ein vollwertiges Mitglied behandelt hat und er nicht nur der Praktikant zum putzen war. Des Weiteren war der Umgang mit den Kindern eine große Freude für ihn.
Auch Felix ist sehr zufrieden und froh in der Kindertagesstätte so nette KollegInnen gehabt zu haben.
Bewertung des Praktikums:
Alle haben viele Erfahrungen gesammelt und finden, dass das Compassion-Projekt des CoJoBo eine sehr sinnvoll Aktion ist, bei der man nicht nur anderen Menschen hilft, sondern auch für sein eigenes Leben eine Bereicherung erfährt und mal über seinen „Tellerrand“ hinausschaut um zu sehen, dass es Menschen gibt, denen es nicht so gut geht wie einem selbst. Die Betreuung durch die LehrerInnen war sehr gut und es gab genügend Ansprechpartner.