Montessori Kindergarten
von Jens Hensel, Jg. 12
Der Montessori-Kindergarten in Bonn Tannenbusch ist für Kinder mit und ohne Behinderung. Er gehört zum Gustav-Heinemann-Haus, einem Begegnungszentrum für Menschen mit und ohne Behinderung. Der Kindergarten ist in drei altersgemischte Gruppen aufgeteilt. Dies hat den Vorteil, dass die älteren Kinder den jüngeren und behinderten Kindern helfen können. Zusätzlich hat der Kindergarten noch eine kleine Turnhalle, Therapieräume, drei Waschräume, eine „Groß“-Küche für alle Kinder und ein Verwaltungsbüro. Da manche geistig behinderten Kinder noch Windeln tragen, gibt es Räume, in denen diese gewickelt werden können. In den Gruppen gibt es jeweils fünf Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen und zehn ohne Behinderung, die von einer Gruppenleiterin, einer Zweitkraft und einer Praktikantin/einem Praktikanten oder einem Zivildienstleistenden betreut werden. Die Zivis arbeiten aber auch gruppenübergreifend. In den Gruppenräumen befinden sich jeweils eine Küchen- und Essecke, sowie jeweils eine Bauecke, Puppenecke und Kuschelecke, in der sich die Kinder ausruhen können oder sich ein Buch vorlesen lassen. Zusätzlich gibt es noch einen Mal- und Basteltisch mit den dazugehörigen Materialien.
Der Zeitplan
Montags werden im Stuhlkreis die Dienste (wie Tischdecken, Blumengießen) verteilt, die die Kinder dann mit oder ohne Hilfe erledigen.
Dienstags ist Turnen für die 4-6 jährigen Kinder und Donnerstags für die jüngeren Kinder.
Mittwochs ist abwechselnd für eine der Gruppen Schwimmen im Hallenbad des Gustav- Heinemann- Hauses.
Der Tag beginnt für die Kinder um ca. 7.30 Uhr (spätestens 9.00 Uhr).
Von 8.30-10.00 Uhr müssen sie in ihren Gruppen bleiben, in dieser Zeit frühstücken sie, wann sie wollen.
Ab 10.00 Uhr dürfen sie sich im Flur, in den anderen Gruppen oder auf dem Hof bewegen.
Um 11.00 Uhr machen die meisten Gruppen einen Stuhlkreis, in dem gemeinsam gesungen und gespielt wird oder wichtige Sachen besprochen werden.
Um 12.00 Uhr gibt es Mittagessen in den Gruppen.
Um 16.00 Uhr (Freitags um 14.00 Uhr) ist Schluss.
Mittwochs ist anschließend noch eine Dienstbesprechung.
Mein Fazit
Ich habe mich in der Einrichtung viel mit den Kindern beschäftigt, zum Beispiel gepuzzelt, Bücher vorgelesen, gebastelt, angeschaukelt und Verstecken und Fangen gespielt. Erstaunt hat mich, dass einige Kinder schon Kenntnisse von Sprache und Mathematik hatten, dies ist auch ein wichtiger Punkt in der Montessori-Pädagogik. Viel Spaß hat es mir gemacht, mit den Kindern zu spielen. Mir ist aufgefallen, dass es bei lieben Kindern, die mal etwas anstellen, schwieriger ist zu sagen, dass man bestimmte Regeln beachten sollte, als bei Kindern, die einem nur negativ auffallen. Was mir nicht gefiel: Streit mit den Kindern der angrenzenden Schule für behinderte Kinder und die Kinder lautstark zurecht zu weisen.
Aber im Großen und Ganzen hat es mir viel Spaß gemacht, und ich plane daher auch Erzieher zu werden.