Einführung

 

Schule soll auf das Leben vorbereiten. Deshalb bietet ein Sozialpraktikum im Rahmen des Compassion-Projekts konkret praktische Erfahrungen mit Dingen, über die im Unterricht normalerweise nur gesprochen werden kann.

Durch die schulische Beanspruchung von Kindern und Jugendlichen einerseits, durch die Vielfältigkeit des Freizeitangebotes andererseits und vor allem auch durch die jeweilige Lebenssituation zu Hause in der Familie verschwinden viele Lebensbereiche aus dem Blickwinkel von Schülern: beispielsweise die Welt kleiner Kinder, die Situation von kranken und behinderten, von alten und sterbenden Menschen, das Leben derjenigen, die in unserer Gesellschaft keinen Platz finden, in Strafvollzug oder Obdachlosigkeit.

 

Entscheidend für ein sinnerfülltes Leben ist aber nicht nur das gelernte Wissen allein; entscheidend für christliches Leben ist nicht bloß das im Unterricht vermittelte Glaubens-Wissen, sondern die Gestaltung des Lebens gemeinsam mit andere Menschen.

Im Matthäus-Evangelium macht Jesus das, was ich „einem der Geringsten meiner Bruder getan“ habe (Mt 25,40), zum alleinigen Maßstab für das Gelingen oder Scheitern meines Lebens. Daraus ergibt sich ein erzieherisch wertorientierter Ansatz, der konstitutives und unverzichtbares Element von Schulen in kirchlicher Trägerschaft ist.

So hat das Compassion-Projekt zum Ziel, ein wenig die Situation der oben genannten Gruppen kennen und verstehen zu lernen.
Realschule und Gymnasium des Collegium Josephinum Bonn nehmen gemeinsam am Compassion-Projekt der katholischen Schulen teil und führen in den Klassen 10 der Realschule und in der Oberstufe E1 des Gynmasiums ein für alle Schüler verpflichtendes Compassion-Unterrichtsprojekt durch. Dabei werden die teilnehmenden Schüler durch fächerübergreifenden Unterricht in die Ziele und Inhalte des Compassion-Projekts eingeführt. Die Lehrerinnen
und Lehrer betreuen die Praktikumsorte und die darin tätigen Praktikanten.

 

Kontakt zu den Praktikumsstellen

 

Den Kontakt zu den Praktikumsstellen halten die Lehrerinnen und Lehrer. Die Schule schreibt alle Stellen an, die sich bereit erklärt haben, uns bei unserem Vorhaben zu unterstützen, und dankt offiziell für die Mitarbeit. Sollten Stellen unbesetzt beleiben, bekommt die Institution eine schriftliche Absage der Schule.
Welche Praktikumsstellen kommen in Frage?

 

Als Praktikumsstellen im Rahmen des Compassion-Projektes kommen für unsere Schüler in Frage:

 

Einrichtungen der

-Alten- und Krankenpflege
-Hospizarbeit
-für behinderte Menschen
-Förderschulen
-integrative Kindergärten
-Obdachlosenhilfe
-Jugendhilfe

 

 

Vorteile für die Praktikumsstellen

 

- Jungen Menschen eine soziale Erfahrung in ihrem Arbeitsfeld zu ermöglichen
- die Mitarbeiter/innen der Einrichtungen können jungen Menschen etwas von ihrem Arbeitsalltag vermitteln
- Unmittelbare Vermittlung von sozialen Lernen und sozialen Kompetenzen an junge Menschen
- interessierte Schülern als spätere Freiwillige (FSJ, Bundesfreiwilligendienst) gewinnen
- Öffentlichkeit für ihr soziales Engagement schaffen
- Interesse an sozialen Berufen wecken

 

Nachteile für die Praktikumsstellen

 

- Die Praktikumstellen müssen die Praktikanten während des Dienstes anleiten und begleiten.
- Sie müssen für die Praktikanten im Dienstalltag Tätigkeiten finden, die den Anforderungen des Compassion-Projektes entsprechen.
- Sie müssen den Praktikanten des Sozialpraktikums ein Dienstzeugnis ausstellen.
- Die Praktikumsstellen können (in seltenen Fällen) auf unmotivierte Praktikanten stoßen.